Logistikheldin und Rekordhalterin Angelika Kraft

Angelika Kraft ist für uns eine Logistikheldin, weil sie seit 21 Jahren als Berufskraftfahrerin täglich alles gibt. Wie es ist, einen der wenigen e-Lkw in Deutschland und Österreich zu fahren und wie die 62-jährige es geschafft hat, einen Reichweitenrekord aufzustellen, erfahrt ihr im Interview. Anlässlich der Kampagne Wirtschaftsmacher stellt LGI einige Logistikhelden im Porträt vor.
LGI: Hallo Angelika! Du fährst einen der wenigen e-Lkw in Deutschland und Österreich. Was ist das Besondere?
Angelika: Genau, ich bin soweit ich weiß die einzige Frau in Deutschland, die einen e-Lkw fährt. Mit 360 PS hat er viel mehr Leistung als normale Lkw. Die Fahrweise ist zwar ähnlich, aber wegen der vielen PS muss man anders mit dem Gaspedal umgehen und etwas vorsichtiger fahren. Da der e-Lkw keine Schaltung hat, reagiert er auch viel empfindlicher als ein herkömmlicher Diesel. Das macht ökonomisches Fahren etwas schwieriger.
LGI: Aber du hast es dennoch geschafft, durch deine effiziente Fahrweise einen Reichenweitenrekord mit dem e-Lkw aufzustellen. Wie genau ist dir das gelungen?
Angelika: Mein Rekord ist es, drei Runden zum Werk des Kunden mit dem e-Lkw zu fahren, ohne zwischenladen zu müssen. Das sind fast 130 Kilometer. Man muss dafür sehr vorrausschauend fahren. Es liegt natürlich auch sehr am Wetter und am Verkehr. Wenn man zum Beispiel starken Gegenwind hat, muss man auf jeden Fall nach einer Runde nachladen. Da der e-Lkw ein Prototyp ist, hat auch wirklich noch niemand Erfahrungen gesammelt. Es ist also jeden Tag eine neue Herausforderung. Und das gefällt mir!
LGI: Wie bist du überhaupt dazu gekommen, den Lkw-Führerschein zu machen?
Angelika: Ich wollte schon als Jugendliche nicht am Schreibtisch sitzen oder Verkäuferin werden – und musste damals leider trotzdem eine Ausbildung zur Verkäuferin machen. Damals war es noch schwierig, als Frau einen handwerklichen Beruf zu lernen. Trotzdem bin ich mit 7,5-Tonner schon immer gut klargekommen und hatte Spaß am Fahren. Deshalb war die spätere Entscheidung, eine Weiterbildung zur Berufskraftfahrerin zu machen, genau das Richtige für mich. Es ist im Großen und Ganzen mein Traumjob.
Das Gespräch führte die Unternehmenskommunikation.